Rückblick auf 2021
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as Jahr 2021 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Statt Veranstaltungen und Besuchen vor Ort, haben wir Sie ausführlich am Telefon und über unsere Mailings beraten. Wir haben zu Online-Regionaltreffen eingeladen und so die Gelegenheit genutzt, mit den Landesverbänden und den Interessengruppen des Börsenvereins zu kooperieren oder Gäste aus der Ferne dazuzuschalten.
Einige Zahlen sowie ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Das Jahr in Zahlen
- über 450 Anfragen aus der Mitgliedschaft zu Themen des Branchenalltags
- 14 Regionaltreffen mit 396 Teilnehmer*innen aus 330 Mitgliedsunternehmen. Alle fanden als Online-Veranstaltung statt, wodurch mehr Mitglieder insgesamt erreicht werden konnten.
- weitere Veranstaltungen mit 219 Teilnehmer*innen aus 162 Unternehmen
- darunter erstmals das Nachwuchscamp digital mit 200 Teilnehmenden aus ganz Deutschland gemeinsam mit den Landesverbänden
- 21 Mailings mit Informationen zur Corona-Situation versendet
- Seminare: Nur ein Seminar konnte in Düsseldorf stattfinden, alle anderen führte der mediacampus frankfurt online durch
- Es konnten keine Mitglieder vor Ort besucht werden, aber viele „Besuche“ fanden telefonisch statt.
- Buchhandlungspreis 2021: Es wurden 23 NRW-Buchhandlungen ausgezeichnet
- Verlagspreis 2021: 2 Verlage aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet
Unklare Corona-Lage und Flutkatastrophe
Buchhandel und Verlage litten in Nordrhein-Westfalen besonders unter der unklaren Corona-Lage in der ersten Jahreshälfte. Die Beschränkungen und Schließungen änderten sich oft kurzfristig und verunsicherten dadurch sowohl die Kund*innen als auch den Handel. Leider ist eine 4. Corona-Welle in diesem Winter nicht ausgeblieben und führte erneut zu Beschränkungen. Der Buchhandel ist glücklicherweise davon ausgenommen, denn endlich zählt er auch in Nordrhein-Westfalen zum täglichen Bedarf, so dass die Unklarheiten aus dem Frühjahr aus dem Weg geschafft werden konnten.
Hochwasserkatastrophe im Juli
Neben Corona ereilte unsere Region im Juli eine große Flutkatastrophe, die fast 15 Unternehmen im Rheintal und der Eifel sowie im Bergischen Land und Sauerland schwer getroffen hat. Mehrere Buchhandlungen wurden komplett zerstört und müssen neu aufgebaut werden. Andere hatten Wasser im Keller oder mussten wegen fehlendem Strom kurzfristig schließen. Die Spendenbereitschaft in der Branche war groß und das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels konnte mithilfe eines Sonderfonds Gelder über die Regionalgeschäftsstelle an Betroffene, Unternehmen ebenso wie Mitarbeitende, auszahlen.
Solidarität seit 180 Jahren!
Die Solidarität unserer Branche gilt allen, die in Not geraten sind – sei es durch eine Naturkatastrophe, durch die Folgen einer Corona-Erkrankung oder durch Altersarmut. Unterstützen Sie das Sozialwerk dauerhaft durch eine Mitgliedschaft. Jede Spende hilft Ihren Kolleg*innen.
Regionaltreffen – 14mal online
Viele Gesichter, darunter auch zahlreiche neue, haben wir bei unseren Online-Veranstaltungen getroffen. Vielen Dank, dass Sie diese Umstellung mitgetragen haben! Zudem nutzten wir die Tatsache, dass online nun alle Zugriff haben und keine Wege mehr anfallen (höchstens vom heimischen Sofa nochmal zum Schreibtisch), um mit den Landesverbänden und den Interessengruppen des Börsenvereins enger zusammenzuarbeiten. So ist nicht nur der überregionale Austausch möglich, sondern auch Referent*innen und Gäste von weiter weg können sich dazuzuschalten.
Die Themen reichten von der Umsetzung von Online-Veranstaltungen über 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland bis zur Leseförderung. Die Situation der Frankfurter Buchmesse wurde ebenso behandelt wie das Gastland Kanada. Die Bundestagswahl, der Jahresbetriebsvergleich und die Innenstadtstudie des IFH fanden Berücksichtigung. Das Thema Ausbildung und Nachfolgesuche rundeten das Angebot ab.
Haben Sie ein Thema, welches wir demnächst berücksichtigen sollen? Wozu wünschen Sie einen Austausch unter den Mitgliedern? Melden Sie sich sehr gerne bei uns mit Ideen und Anregungen – wir freuen uns über Ihren Input!
Die Leser*innen im Fokus – Erster Online-Azubitag
Rund 30 Auszubildende aus dem Buchhandel folgten der Einladung von MVB und der Regionalgeschäftsstelle NRW und nahmen am ersten Online-Azubitag am 31. Januar teil. Den Online-Workshop „Bücher mit Lesemotiven in Szene setzen“, der pandemiebedingt nicht auf der Bücherbörse Rhein-Ruhr stattfinden konnte, leitete Vertriebsexpertin Stephanie Lange. Sie gab spannende Einblicke und informierte über das neue Orientierungssystem für die Branche. Nach dem fachlichen Austausch präsentierte der neu gegründete Ecco Verlag sein erstes Programm und Autorin Bianca Nawrath las aus ihrem Debütroman.
Großer Zuspruch beim Online-Nachwuchstreffen
Auch unsere große Nachwuchsveranstaltung, das Nachwuchscamp, früher Azubi-Schifffahrt, die alle zwei Jahre stattfindet, konnte nicht vor Ort in Bonn durchgeführt werden. Stattdessen luden wir mit allen Landesverbänden gemeinsam zum digitalen „Nachwuchstreffen 2021 – Special Edition“ auf die Online-Plattform Gather.Town ein. Am 19. September nahmen über 200 Nachwuchskräfte aus ganz Deutschland die Gelegenheit wahr, sich in persönlichen Gesprächen mit Branchenprofis über Berufsbilder, Karrieremöglichkeiten und den Arbeitsalltag in der Buchbranche zu informieren.
Nicht nur den 30 Expert*innen aus den verschiedenen Branchenunternehmen und Organisationen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung in den vielen Gesprächen weitergaben, sondern auch den zahlreichen Sponsoren sei an dieser Stelle gedankt. Nur durch ihre Unterstützung konnte diese besondere Ausgabe digital und kostenfrei für die Teilnehmenden stattfinden.
Vorlesewettbewerb – Jurysitzung in Düsseldorf
Im zweiten Jahr in Folge kürte der Börsenverein die beste Vorleserin aus Nordrhein-Westfalen in der Geschäftsstelle in Düsseldorf. Die Vorleser*innen hatten ihre Beiträge digital eingereicht und lediglich die Jury kam zum gemeinsamen Anschauen und Bewerten zusammen. Die Buchhändlerinnen Dorothea Gravemann, Bücherhaus am Münster, und Verena Kähmer, Buchhandlung Schulz & Schultz sowie die Autorin Gina Mayer, Programmleiterin im Boje Verlag, Linde Müller-Siepen und Saliha Shagasi vom Düsseldorfer Schauspielhaus kürten Sophia Gerlach aus Oer-Erkenschwick zur Landessiegerin.
Sophia vertrat Nordrhein-Westfalen am 1. Oktober beim Bundesentscheid, der auch erstmalig nicht in Berlin, sondern digital auf www.vorlesewettbewerb.de stattfand.
1700 Jahre jüdisches Leben – Veranstaltung zur LBM21
Im Rahmen von #leipzigstreamt, dem Digital-Programm zur Leipziger Buchmesse 2021 der Bundeszentrale für politische Bildung, bot die Regionalgeschäftsstelle gemeinsam mit dem Verein 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland eine Veranstaltung, moderiert von Sylvia Löhrmann, mit Autorin Lena Gorelik und Dr. Michael Blume, Beauftragter gegen Antisemitismus der Landesregierung Baden-Württemberg, an.
Buchhandlungsroadshow zur Leipziger und Frankfurter Buchmesse
Ebenfalls gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung präsentierten wir die Vielfalt und Bedeutung der Buchhandlungslandschaft in Deutschland. Unter dem Motto „Lesen verbindet“ stellten sich im Rahmen der komplett digitalen Leipziger Buchmesse und im Rahmenprogramm der Frankfurter Buchmesse bei einer Tour quer durch Deutschland 26 Buchhandlungen in Live-Gesprächen und aufgezeichneten Videos vor.
Da der Austausch und Diskurs im Buchhandel während der Pandemie nicht vor Ort stattfinden konnte, ermöglichte das Online-Format das Gespräch mit den Buchhändler*innen auf andere Weise und gab dem breiten Publikum einen vielfältigen Einblick.
Alle Videos sind auf unserer Gründerseite abrufbar.
Lobbyarbeit in Nordrhein-Westfalen
Die politische Lobbyarbeit stand 2021 ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Besonders im Frühjahr wurden die Kontakte zur Politik genutzt, um klare, einheitliche Regelungen für den Buchhandel zu erreichen. Die Regionalgeschäftsstelle pflegte dementsprechend einen engen Kontakt zu Ansprechpartner*innen im Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, die zusätzlich regelmäßig die aktuellen Bedürfnisse der Branche erfragt haben.
In einem Regionaltreffen konnten wir im Vorfeld der Bundestagswahl Mitglieder darüber informieren, welche Unterstützung das Berliner Büro in Sachen Kontakt zur Politik bieten kann. Persönliche Kontakte zu Abgeordneten sind überaus wichtig, um ein lebendiges Bild der Branche und ihrer Bedürfnisse zu zeichnen.
Gemeinsam mit dem Literaturrat haben wir uns für den Erhalt der Sendeplätze für Literatur im WDR eingesetzt. Der für die Literatur gestrichene Platz im Landesrundfunkrat konnte ebenfalls durch den Literaturrat wieder besetzt werden. Das neue Kulturgesetzbuch des Landes NRW wurde gemeinsam mit der Sektion Literatur im Kulturrat NRW überarbeitet.